Vor ca. 6 Wochen entdeckte ich den seltenen Kanadakranich im Emsland. Seitdem habe ich viel über den Kanadakranich gehört und gelesen. Er hat sich einer heimischen Kranichgruppe angeschlossen und verbringt mit dieser seinen Winter bis dato im Emsland oder der Grafschaft.

Die Kranichgruppe ist überwiegend extrem entspannt und lässt sich gut aus ca. 200m Entfernung fotografieren. 

Da ich nur 18 km vom Hauptfressplatz der stationären Kraniche entfernt wohne, habe ich sie jeden Tag besuchen können. Stundenlang habe ich die Gruppe beobachten dürfen. Als absoluter Naturfreund und Fotograf ein Muss., um sich in das Verhalten der Kranichgruppe perfekt einzuarbeiten.

Hier eine Fotoaufnahme mit ca. 5120 mm bei optimalen Bedingungen aus ca. 200m Entfernung.

Megaentspannte Kraniche. Grundvoraussetzung für diese Art von Fotographie ist der absolute Respekt vor Fauna und Flora. Des weiteren hervorragende Ortskenntnisse, eine perfekte Verhaltensstudie über das beobachtete Tier.: Wo wird gebadet, wo wird gefressen, wo wird gebalzt und wo gerastet bzw. wo wird der Schlafplatz aufgesucht. 

Ein regelmäßiger ungezwungener Ortswechsel gehört ebenfalls zum normalen Verhaltensrepertoire der Kraniche. Dann gilt es vorbereitet zu sein. DaS Equipment sollte einem gewissen Standart entsprechen und die freihand-fotografie beherrscht werden. Für mich eine besondere Kunstform der Tierfotographie.

Thema Respekt: Gestört wurden die Kraniche nur selten. Fast alle von mir beobachteten Fotografen hielten sich an die gewünschte und empfohlene Beobachtungsdistanz. Landwirte konnten sich mit ihren Traktoren neben den Kranichen auf dem Feld bewegen. Gestört wurden sie nur von Jagdgesellschaften, übereifrigen Biologen und Motocross-Fahrern. Auch wird der mangelnde Respekt vor den wundervollen Vögeln in Gesprächen deutlich. Hier spricht die letztgenannte Gruppe von "Viechern". Oxford Languages: 1. Umgangssprachlich/ oft abwertend für Tier. 2. derb abwertend für roher und brutaler Mensch. Unglaublich! dem ist nichts hinzu zufügen.

Konkurrenzdenken und wirtschaftliche Interessen verfälschen häufig die wahre Natur.

Der Beobachter sollte deshalb unabhängig und frei sein.

Wenn alle Tierfreunde "an einem Strang ziehen" kann etwas für die Natur erreicht werden. Auf das uns der Exot noch lange erhalten bleibt. Der junge Kanadakranich scheint sich hier wohl zu fühlen. Frohe Weihnachten.